Medizi­ni­sche Analysen eines Facharztes für klini­sche Chemie und Labora­to­ri­ums­dia­gnostik können nicht nur dann umsatz­steu­er­frei sein, wenn es sich um Kranken­haus­be­hand­lungen einschließ­lich ärztli­cher Heilbe­hand­lungen (einschließ­lich Diagnostik, Befund­er­he­bung usw.) handelt, die von Einrich­tungen des öffent­li­chen Rechts erbracht werden (§ 4 Nr. 14 Buchst. b UStG). 

Sie können nach dem BFH-Urteil vom 18.12.2019 (XI R 23/19; XI R 23/15) auch als Heilbe­hand­lungen im Bereich der Human­me­dizin steuer­frei sein, wenn sie im Rahmen der Tätig­keit als Arzt, Zahnarzt, Heilprak­tiker, Physio­the­ra­peut, Hebamme oder einer ähnli­chen heilbe­ruf­li­chen Tätig­keit durch­ge­führt werden (§ 4 Nr. 14 Buchst. a Satz 1 UStG).

Das Bundes­fi­nanz­mi­nis­te­rium hat die Verwal­tungs­an­wei­sungen entspre­chend geändert, sodass die Grund­sätze dieses BFH-Urteils in allen offenen Fällen anzuwenden sind. Es wird nicht beanstandet, wenn der Unter­nehmer seine Leistungen abwei­chend davon als umsatz­steu­er­pflichtig behan­delt bzw. behan­delt hat.

Quelle: BMF-Schreiben | Veröf­fent­li­chung | III C 3 - S 7170/20/10002 :001 | 09-10-2023